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#4 - Das neue Level in der Pet Food Herstellung

Shownotes

The PetVoice Podcast - Episode mit Klaus Wagner: Die Zukunft der nachhaltigen Tierernährung

In dieser Episode von The PetVoice begrüßen wir Klaus Wagner, den Gründer der Fair Food P&S GmbH und leidenschaftlichen Greenologen. Mit über 25 Jahren Erfahrung in der Pet Food Branche bringt Klaus umfassendes Wissen und innovative Ideen mit, um die Tiernahrungsindustrie nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten.

Klaus erzählt von seinem Werdegang und den Beweggründen, die ihn zur Gründung der Fair Food P&S GmbH inspiriert haben. Er erläutert, was es bedeutet, ein „wirklich tierfreundliches, ökoeffizientes und sehr gutes Tierfutter“ zu entwickeln und welche Herausforderungen und Erfolge auf diesem Weg liegen.

Ein Schwerpunkt der Episode ist das innovative Konzept der Fair and Fresh Produkte. Klaus erklärt die Entscheidung, den Fleischanteil in den Produkten zu reduzieren und stellt alternative Garverfahren vor, die die Nährstoffe und Geschmacksstoffe der Zutaten optimal erhalten. Darüber hinaus gibt er Einblicke in die umweltfreundlichen Verpackungslösungen aus Monomaterial und deren Vorteile gegenüber herkömmlichen Verpackungen.

Klaus spricht auch über die Nutzung regenerativer Energiequellen und die klimaneutrale Produktion, die zu den Kernprinzipien der Fair Food P&S GmbH gehören. Hörer erfahren, wie diese Maßnahmen zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks beitragen und wie sie die Gesundheit ihrer Haustiere durch nachhaltige Ernährung fördern können.

Diese Episode bietet tierhaltenden Hörern einen exklusiven Einblick in die wegweisenden Neuerungen der Pet Food Branche und zeigt, wie sie durch bewusste Kaufentscheidungen zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen können.

Höhepunkte der Episode:

  • Klaus Wagner's Werdegang und Gründung der Fair Food P&S GmbH
  • Bedeutung und Umsetzung der Philosophie des „Greenologen“
  • Innovatives Konzept der Fair and Fresh Produkte
  • Nachhaltige Verpackungslösungen und deren Vorteile
  • Nutzung regenerativer Energiequellen und klimaneutrale Produktion
  • Tipps zur Förderung der Gesundheit von Haustieren durch nachhaltige Ernährung
  • Links und Ressourcen:

Fair and Fresh Website Weitere Informationen zur Fair Food P&S GmbH und nachhaltigem Tierfutter

Sein Podcast "Petpanel" und dem Überleben in der Petfoodinsudtrie.

Schaltet ein und erfahrt mehr über die Zukunft der nachhaltigen Tierernährung!

Transkript anzeigen

00:00:00: Moin und herzlich willkommen bei The Pet Voice, Tieren, eine Stimme geben. Ich grüße Klaus Wagner, der heute als Interviewgast zugestimmt hat, nämlich in meinem Podcast The Pet Voice mit dabei zu sein. Hallo Klaus.

00:00:13: Hallo Joe. Guten Morgen.

00:00:16: Guten Morgen. Es ist schön, morgens früh, Montagsmorgens, die beste Zeit, die beste Sendezeit, auch die wichtigen Botschaften rüberzubringen. Heute ist eine wichtige Botschaft, nämlich mit dem, was wir gleich hier alles überbringen, von deiner Seite weiter aus. Du bist eine sehr interessante Persönlichkeit, hast ein sehr interessantes Produkt jetzt auf der Weltleitmesse der Interzoo im Zobereich Zofachhandel vorgestellt. Da wollen wir gleich drüber reden. Ziel dieses Padcasts ist, dem tierhaltenden Hörer die Brücke zum Zofachhandel zu schlagen. Der Zofahandel hat internationale Messen und Veranstaltungen, zu denen der Endkunde keinen Zulass hat. Dort geschehen teils Weichenstellenneuerungen wie dieses neue Konzept von dir. Start-ups, aber auch eingesessene Unternehmen der internationalen Pet-Food-Industrie stellen ihre Produkte und Dienstleistungen vor, die letztendlich der Verbraucher ja auch kaufen soll. Und dazu gehört halt auch Klaus Wagner, seines Zeichens ein Grünologe. Tierernährer, der alles liebt, was vier Beine hat und mit Menschen zusammenlebt. Der Grünologe macht Marken, Menschen und Märkte mutig grüner. Klaus, stell dich doch bitte mal nach so einem Entree selber vor.

00:01:28: Wow, also vielen, vielen Dank, lieber Joe. Wir haben uns in der Kürze schätzen und kennengelernt. Ich bin gelernter Landwirt von Haus aus und habe danach Tierernährung studiert, bin mit 2002 – nunmehr sind es dann fast 23 Jahre – in der PET-Branche, war viele, viele Jahre für einen ganz großen der Branche tätig als Geschäftsführer, habe dort unter anderem 2012 folgende Green Pet Food ins Leben gerufen. Green Pet Food als die Antwort eigentlich auf meine Vermutung damals, Annahme, dass Fleisch knapp würde. Habe dann versucht, fleischärmere respektivere flexitarisch, heutzutage vollkommen normal, flexitarische Rezepte zu verkaufen, vegetarische Rezepte zu verkaufen. Habe jede Menge Shitstorms und Ärger dadurch geerntet. 2020 habe ich mich aus der aktiven Rolle des Geschäftsführers dann verabschiedet und bin dann direkt ins Grinologendasein gewechselt. Ich hatte das 2013, 2014. Ich weiß nicht, was ich da gemacht hatte damals.

00:02:42: Das muss irgendwas gewesen sein, dass du dieses Wort „grinologen der Gynologe eingefallen ist. Der Gynologe. Da muss man erst mal drauf kommen.

00:02:47: Ich sage es dir auch, wie? Und zwar, weil ich Altgriechisch gelernt hatte. Ich bin Humanist und aus der humanistischen Ethik heraus ist Logos das Wort, das Gesetz und Green ist grün und steht für mich für alles, was Natur und Schöpfung betrifft. Und diese Koppelung aus Schöpfung und dem Gesetz und dem Wort, das hat für mich die Aufgabe, also die Bestimmung quasi ergeben, dass ich mich in den nächsten Jahren, Jahrzehnten, solange ich eben noch arbeiten darf und kann, der Transformation des PET-Bereichs widme. Transformation Innovation bedeutet für mich hin zu mehr Nachhaltigkeit, hin zu mehr Ökoeffizienz, hin zu mehr Menschlichkeit und tierische und natürliches Wohlbefinden. Also das heißt, all Diese Themen, die treiben mich seit vielen, vielen Jahren rum und ich hatte den Eindruck, dass in den bisherigen Jobs-und Aufgabenbeschreibungen, die ich hatte, das zu kurz gekommen ist. Und deswegen sitze ich jetzt mit dir zusammen.

00:03:57: Genau. Das heißt aber, wenn ich das jetzt etwas dass ich das ketzerisch sage, dieser Wandel, den du jetzt ja mitgemacht hast, das kann man ja schon fast an einem Jahr festmachen. Nicht, dass das was mit Corona zu tun hat, aber du bist ja aus einem Job ausgestiegen, wo du gesagt hast, das ist nicht das, was ich wirklich will. Kann ich das so sagen?

00:04:17: Wow. Erstens ja, ich weiß noch genau, es war an dem Mittwoch, an dem Donnerstag, bevor der Lockdown begonnen hat, 2020, dass ich endgültig den Schlussstrich gezogen hatte. Ja, es hat damals keiner wusste, was Corona bedeuten wird und auf uns zukommt. Und es war auch eigentlich ganz offen, lieber Joe, eine, ich will nicht sagen Wahnsinstat, aber etwas verrückt schon, aus einer absolut sicheren Position der Geschäftsführer Ausführungen rauszugehen und in eine unsichere Zukunft, die da ist, erstens Beraterposition. Ich hatte ja kein klassisches Berater-Business vor, wo ich irgendwie andere Leute noch reicher mache und noch mehr vom gleichen, sondern ich will ja was Neues in die Welt setzen. Und dieses Neue, und jetzt komme ich zur Beantwortung deiner Frage: Ja, in der alten Firma oder in der alten Position hatte ich nicht mehr den Eindruck, wirklich die Welt besser machen zu können, sondern eigentlich nur noch immer mehr vom Gleichen. Und dann gibt es diese alte Logik von Adorno, vom Philosophen: Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Und nicht, weil mein altes Leben total falsch war. Ich bereue da nichts, aber es war auf jeden Fall nicht mehr so, dass ich mir selber morgens in den Spiegel habe schauen können.

00:05:30: Deswegen habe ich das gemacht, was die letzten vier Jahre jetzt mein Leben bestimmt.

00:05:35: Das macht dich aber als Person sehr, sehr, sehr wertvoll, sage ich dir ganz ehrlich mal, weil es ja etwas ist: Du hast eine sichere Position hinterlassen oder verlassen. Du hast eine Familie und nicht gerade klein. Du hast ja auch eine größte, mehrköpfige Familie. Das heißt, du hast ja auch eine Verantwortung, sie zu tragen hast. Dann diesen Schritt rauszumachen und etwas zu verändern, auch gerade in der über Jahren, über Jahrzehnte festgefahrenen Pet-Food-Industrie, etwas Neues bewegen zu wollen, ist ja auch etwas, wo du dir, ich sage mal, sogar sehr sicher sein musstest, dass das funktionieren wird. Wo hast du die Sicherheit herbekommen?

00:06:14: Oh Gott vertraue Das ist schon ganz klare Botschaft. Ich habe gelernt in meinem Leben, dass ich meistens auf die Füße falle. Und ich bin jetzt keine Katze und kann nicht aus dem siebten Stock springen, habe auch keine sieben Leben oder so. Zumindest mal glaube ich das nicht. Ich habe ein einziges Leben, aber ganz offen erstens mal der gesunde Menschenverstand nach. Ich habe einen Netzwerker vor dem Herrn Joe. Dass wir beide uns nicht früher kennengelernt haben, weiß nicht, warum, was für einen Grund das hatte, aber ansonsten kenne ich Hins und Kunst. Und deswegen hatte ich von den Menschen her, mit denen ich zusammenarbeiten wollte, keine Sorge. Also aber, und jetzt kommt ein ganz … Also was Corona nun genau bedeutet hat, also Das war für mich damals noch vollkommen Neuland. Aber eines wusste ich, es gibt nichts Mächtigeres, als die Zeit, die für eine Idee gekommen ist. Und ich bin überzeugt davon, dass jetzt die Zeit gekommen ist, dass wir in der – du hast es schön ausgedrückt – sehr konservativen Pet-Industrie endlich sowohl die Dekarbonisierung einläuten, als auch die tiergerechtere Ernährung. Und last but not least dem Megatrend Bequemlichkeit Vorschub geben.

00:07:33: Nicht nur Bequemlichkeit. Bequemlichkeit ist mit Sicherheit etwas, was immer wieder auch, ich merke in der Beratung bei mir, jetzt sei es Tierpsychologie oder Ernährung und Diätetik. Es wird meistens nach einem, wie soll ich sagen, So einen Schnellschuss. Tipps und Tipps. Wie kann ich meinen Hund jetzt sofort wieder gesund kriegen? Oder mein Tier, Katze und Pferd. So, wie bekomme ich das hin? Das sind ja meistens diese Schnellschüsse, Schnelllebigkeit. Dass aber zum Beispiel Erkrankungen, die entstanden sind, zum Beispiel auch durch eine schlechte Fütterung einhergehen, die natürlich auch aus Futterstoffen, die nicht deklariert worden sind, in einem Futter erzeugt werden konnten. Das ist ja etwas, was wir heute haben und da muss ja dementsprechend gegengearbeitet werden. Und das hat nichts mit Schnelllebigkeit zu tun, sondern es hat was damit zu tun, nachhaltig und holistisch ein Tier wieder auf die Beine zu stellen. Und dazu gehört für mich nachhaltiges holistisches Futter, eine grundlegende Ernährung. Und bei dem ganzen heute Schreien nach CO₂ und bei einem Foodprint und alles, was hinterlassen wird, muss eine Änderung eintreten und es muss etwas passieren, dass schon die Petfoodindustrie revolutioniert. Und das hast du ja auch letztendlich so zur Aussage gebracht: Ein neues Level, was auf den Markt gebracht wird.

00:08:55: Und du hast etwas gemacht, das heißt Fair & Fresh. Und das hat dich ja auch irgendwo ins inspiriert, diese Company Fair & Fresh und diese Produkte zu gründen. Wie kamst du denn auf diese Idee und was steckt da genau hinter?

00:09:09: Also ich finde das klasse, wie du das umschrieben hast und eingeleitet hast. Erstens, Hacks, also diese klassischen, beziehungsweise die letzten Jahre immer mehr in Mode gekommenen, schnellen Antworten auf sehr komplexe Fragen. Das ist für mich eher die Mutter von Populismus und weniger die Antwort auf – und jetzt kommt das zweite, holistisch hast du es genannt – ganzheitlich auf die Beantwortung der großen Fragen, nicht der Menschheit, also so weit möchte ich mich jetzt nicht aus dem Fenster lehnen, aber die großen Fragen der Tierernährung. Und ganz offen, ich habe mich 20 Jahre sehr, sehr intensiv mit dem Vertrieb und Verkauf von extrudiertem Futter beschäftigt. Ihr habt ja auch in eurem Podcast dazu eine tolle Folge gemacht, wo ihr ziemlich klar und auch mit vielen Hintergründen auch kritisch beäugt habt, was jetzt die Vor-und Nachteile von extrudiertem Futter ist. Kann ich nur empfehlen, reinzuhören. Ja, genau.

00:10:03: Das ist der NAPF-Gespräche-Padcast. Ich glaube, die Folge 29: Hilfe, welches Futter soll ich füttern? Da müsste das dann vorkommen.

00:10:11: Ja, doch, doch. Hat mich auch sehr gefreut. Dann gab und gibt es natürlich das klassische Nassfutter, was in Dosen meistens, ich sage dazu, inzwischen etwas ketzerisch totgekocht wird, weil es schlichtweg für die Ewigkeit ist. Also Ewigkeit ist für mich, du weißt, mein Hintergrund hat noch mehr Dimensionen, aber …

00:10:32: Mein Hintergrund genauso. Wir glauben an den lebendigen Gott, an die Ewigkeit und von daher … Genau.

00:10:36: Das ist genau so. Aber die Dose, die hält halt auch drei, vier, fünf Jahre, wenn man so will, offiziell wahrscheinlich eher 48 Monate. Aber das Problem ist, dass beides nicht wirklich natürlich, geschweige denn maximal, ich sage mal, gesund ist. Und deswegen, fair und Fresh war für mich dieser ganzheitliche Ansatz, erstens zu sagen: Fair to people, Fair to pet, Fair to planet oder Nature. Kann ich nachher vielleicht noch mal ein bisschen näher drauf eingehen, wenn gewünscht. Und das andere ist die Fresh-Geschichte: Je näher du zum Ursprung kommst – jetzt sind wir wieder bei Schöpfung –, je näher du zurückkommst zu dem, was eigentlich in Anführungsstrichlethe die natürlichste Nahrung darstellt, desto besser. Und deswegen diese hochverarbeiteten Lebensmittel und Nahrungsmittel, wie Exklusion und Dose, hat nichts mehr mit Frische zu tun und beides gekoppelt und jetzt komme ich zum Schluss – war die Mutter des Gedankens, es muss doch anders gehen. Und deswegen habe ich das vor nur mehr zweieinhalb Jahren angefangen zu entwickeln.

00:11:48: Und das andere ist was genau? Das heißt, da hast du ja irgendwo gesagt, okay, es muss irgendwo etwas verändert werden. Ich gehe jetzt mal in euren Pad-Panel, wo du mit Anna Lena Klein zusammen auch etwas dargestellt hast, und zwar gerade, wenn es Futterverpackungen geht. Es geht ja z. B. Die allbekannte Dose, Dosen, die Beschichtung, die da drin ist. Wir haben Rückstände, vor allen Dingen gerade, wenn es Lagerungen, Langenlagerungen sind, wenn Beulen reinkommen. Wir haben gerade beim extrudierten Futter, sage ich mal, eine Tüte, die aufgerissen wird und die nach drei oder vier Wochen definitiv irgendwo mit Milben verseucht sein wird und dergleichen. Es ist ja etwas, wo du dir Gedanken dazu gemacht hast. Auch wenn ich mir überlege, eine Dose wird befüllt mit einem Inhalt, wird auf 121 Grad hochgekocht für 90 Minuten, wird dann abgekühlt, ist sterilisiert Ja, aber in dieser Dose gekocht. Und jetzt kommst du mit einem Verfahren, das eigentlich wir von Oma kennen. Erklär das Verfahren.

00:12:54: Also ich bin aufgewachsen in einer neunköpfigen Familie, in der wir von Anfang an immer sehr viel selbst, vor allem ich, eingemacht habe. Das war Hobby und Berufung in einem. Ich habe unglaublich gerne und viel gekocht und dann in Gläser oder auch in fermentierten Produkten abgefüllt. Und für mich war klar oder ist klar, dass alles, was mit Dampf erhitzt wird, nicht nur schonend, sondern auch sehr gesund ist, also schonend gegenüber den Vitaminen und natürlichen, sekundären und tertiären Inhaltsstoffen, auf der anderen Seite aber auch eben sehr bekömmlich ist und hochverdaulich. Und deswegen habe ich gesagt, okay, wir drehen den Prozess und sagen, wir wir dampfgaren schonend und bringen es dann in eine … Und jetzt hast du die Dose angesprochen – in einen Portionsbeutel, der quasi, wie der Name schon sagt, erstens portioniert, also wesentlich leichter zu öffnen und dann auch zu verfüttern ist als eine Dose. Das Produkt purzelt quasi oder fällt aus der Tüte raus auf der anderen Seite, aber – und das war auch sehr wichtig und ist wichtig für die Zukunft – wesentlich weniger Müll produziert. Eine Dose, außer du hast vielleicht Arnold schwarzenegger-Hände oder so, nimmt einfach und presst die zusammen. Ich mache das immer so.

00:14:17: Du machst das so, das ist mir am Endeffel klar. Du siehst auch schon im Bild so aus, wenn du abends deine 20 Dosen zusammenpresst, aber das musst du in Zukunft nicht mehr. Danke. Du kannst meine Tüten ganz einfach zusammenknittern oder dementsprechend in den gelben Sack werfen. Die sind voll recycelbar. Das ist das, was der Dose ja immer mitgegeben wird, so der Nimbus der vollen Recycling-Fähigkeit, was auch grundsätzlich richtig ist. Aber das ändert Da ist ja nichts daran, dass eine Dose bei 1500 Grad erst schmilzt, während unser recyclingfähiges Monomaterial bei unter 200 Grad wieder eingeschmolzen werden kann. Also von dem her, wir haben dort ganzheitlich gesehen, eine gesündere Verpackung, die bequem zu dosieren und zu entsorgen beziehungsweise zu recyceln ist und am Ende, und das ist auch für die Kundin oder für deine Hörerinnen bestimmt wichtig, nicht teurer sein darf als ein Premium-klassisches Produkt.

00:15:14: Es ist ein Premiumprodukt, nicht als, sondern es ist ja ein Premiumprodukt, was du dort herstellst. Auf jeden Fall. Das Dampfgaren ist ja auch etwas. Die Vitamine werden enthalten. Ihr stellt ja, wenn ich das richtig verstanden habe, das Produkt ja vorher her. Es wird Dampf gegart und wird dann erst in diesen Pouch in die Tüte gepackt. Ist das richtig? Genau.

00:15:33: Okay. Genauso. Wir haben es umgedreht. Entschuldigung, da war ich dann zu langsam oder zu schnell, je nachdem. Auf jeden Fall nicht vollständig. Wir füllen es dann in die Tüte ab und diese Pouch-Abfüllung, da werden jetzt manche gähnen und sagen: „Mein Gott, was sagt der Klaus da? Das gibt es seit 10, 15 Jahren. Das stimmt zwar, aber das ist de facto eine Dauerkonserve, die jetzt im Markt befindlichen Pouches, also Pouches ist der Name für Portionsbeutel, die aber immer Verbundmaterial sind bis heute. Verbundmaterial ist zu verbrennen, nicht zu recyceln und die danach ganz normal, so wie eine Dose auch, in dem von dir beschriebenen Prozess über 121 Grad über eine lange Zeit sehr hoch erhitzt werden, dadurch mit allen Nachteilen versehen. Also vor dem her, wir haben und vielleicht noch kleine Anmerkung: Im Lebensmittelbereich jeder, der mit offenen Augen einkaufen geht – und ich glaube, das tun viele der Hörerinnen, weil sie sind ja bewusste Ernährerinnen – sehen, dass die Dose eigentlich immer mehr auf dem Rückzug ist im LEH-Regal und es sehr viele, gerade Pouches, Folienbeutel gibt, die ein gewisses frisches Versprechen mitbringen. Das heißt, im LEA-Bereich gibt es das schon, bloß der konservative PET-Bereich ist viel zu langsam.

00:16:50: Jetzt gehe ich noch mal zurück zum Futter selber. Was macht euer Futter aus, das ihr herstellt?

00:16:57: Also fair heißt für mich, dass wir Sie bei der Rohstoffauswahl angefangen, über die Rezepturgestaltung, über den Kochprozess bis hin zum End-of-Life. Also End-of-Life ist die Verwendung und die Nachhaltigkeit des Recycling, dass wir alles durchdacht haben. Wirklich alles.

00:17:16: Wir haben eigentlich eine doppelte Recycling. Wir haben einmal das Recycling des Pouches und wir haben ein Recycling, was beim Hund hinten rauskommt.

00:17:24: Sehr gut. Beides muss passen. Ich kannte nur die Backend-Performance.

00:17:29: Das ist Beides muss green sein.

00:17:32: Ja, das stimmt. Also dann koppeln wir das auch und beantworten das so, wie du gefragt hast. Also die Rohstoffauswahl ist für mich als Tiernährer so natürlich wie möglich. Das heißt, zum Beispiel alle Produkte, die natürlich in einem extrudierten Produkt wie getrocknete Gemüse oder so was drin sind, sind ja schon vorher getrocknet, vermalen, klein gemalen, sind nicht mehr ersichtlich. Bei uns siehst du wirklich die frischen, wie frisch geschnittene Karottenstücke, Brokoli, Dienfenchel, all das, was einfach lecker ist und wo du auch eigentlich als Mensch sagen würdest und das sagen uns ganz, ganz viele Kundinnen: „Mensch, das kann ich ja in die Mikrowelle tun, ein bisschen Salz hinzufügen und dann kann ich es essen. Ich selber, wir, meine Kollegen und ich, wir probieren das regelmäßig, auch intern natürlich eine gute Qualitätskontrolle zu haben, auf der anderen Seite aber auch sicher zu sein und den Kundinnen zu zeigen, wir verwenden ganz hochwertige Rohwaren. Das sind TK-Rohwaren, die zum optimalen Erntezeitpunkt, also immer dann, wenn wirklich ganz viel Vitamine vorhanden sind, auch der reife Zeitpunkt erreicht ist, dass wir diesen Punkt erreichen. Und durch unsere Konservierung wird der dann eben für ein paar Monate für die Kundin asynchron. Also sie muss nicht wirklich frisch kaufen und kochen, sondern kann es auch im Urlaub – ungekühlt, ganz, ganz wichtig, „Ungekühlt mitnehmen und einfach verfüttern.

00:19:05: Das, wo du gerade sagst „Ungekühlt, ist natürlich ein wahnsinnswichtiger Hinweis, weil ein ganz großer Trend ist natürlich Barfen, selber kochen. Gerade die ganzen Menschen, die zu uns kommen, die Tiere haben mit schweren Allergien, atopische Allergien, sei es Obildallergien oder sei es auch tatsächlich Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die gehen ja zum Barf, die wollen weg vom konventionellen einen extradierten Futter. Die möchten gerne was Hochwertiges haben, wo sie sagen, „Okay, da weiß ich, was drin ist. Ich kann es sehen, ich kann es schmecken. Also gehe ich auf Tiefkühlkost. Aber Tiefkühlkost ist nicht für jeden Bürger möglich, weil nicht alle haben die Möglichkeit, eine große Truhe für einen 25 oder 30 Kilokund hinzustellen. Viele haben nur diese drei Gefrierfächer, die wollen noch mal in den Urlaub fahren, haben dann das Problem: „Oh, jetzt muss ich irgendwas haben. Dann muss ich jetzt auf trockenbar umsteigen. Die suchen ja nach Möglichkeiten, dass sie halt ihren Hund wirklich premiummäßig hochwertig ernähren können mit einer guten Haltbarkeit. Und das ist ja eigentlich bei deinem Produkt gewährleistet. Das ist auch das, was mich so angesprochen hat.

00:20:12: Vielen, vielen Dank. Also du hast es super zusammengefasst. Ich war in der USA und dort habe ich diesen frische Markt, der heißt dazu, mit über 4 Milliarden Euro Umsatz und über 10% des Gesamtmarktes als unglaublich dominant gesehen, aber, ganz großes Aber eben, nur in Tiefkühl und in Kühlschränken. Und ehrlicherweise, das hat mich so abgeschreckt, also wirklich geschockt, nicht zu sagen, wirklich geschockt, weil ich erst Erstens mal weiß, dass die deutsche Hausfrau und Hausmann in der Regel keine riesigen Tiefkühltruhen haben. Zweitens, weil Strom eine knappe Ressource ist und wir einfach da nicht nur wegen Kosten, sondern vor allem auch wegen Verfügbarkeit vorsichtig sein müssen. Und drittens, weil ganz offen es total inconvenient ist, Joe. Also ich meine, ich weiß und verstehe, dass viele barfen müssen, weil ihr Hund sonst einen Schaden davon trägt. Aber wenn wir das irgendwie erleichtern oder sogar unnötig machen können, dann ist das aus meiner Sicht ein Dienst am Menschen, Dienst am Hund, Dienst an der Natur. Und last but not least ist es so, und ich glaube, das ist auch noch mal von der von der Kühlschrank-und Gefrierseite her, denke auch immer daran, dass das alles verschickt werden muss. Es muss ja irgendwie nach Hause kommen.

00:21:38: Und dieser Prozess des Verschickens ist extrem energieaufwendig, egal ob vorher gefroren und mit kühl Pads und dann mit dem jeweiligen Schutz versehen und natürlich dann auch immer mit den Problemen, wenn es auftaut und die Kühlkette unterbrochen ist.

00:21:53: Definitiv. Und vor allen Dingen ist ja auch dann, gerade wenn die Tiefkühlkette unterbrochen ist, die Gefahr, dass wir ja dementsprechend wieder ins Futter reinbekommen, die wir gar nicht da drin haben wollen. Absolut. Das ist etwas, das passiert leider häufiger. Wenn ich mir das auch angucke, bei den heutigen Temperaturen ist das natürlich auch schwierig, so eine Tiefkühlware dann auch wirklich zu den Temperaturen nach Hause zu bekommen. Wenn ich es im Geschäft gekauft habe, hole ich es aus der Truhe raus und ich habe eine halbe Stunde Autofahrt, könnte gerade gut gehen, je nachdem, in welchem Gefrierpunkt das Produkt hat, aber ansonsten habe ich ein Problem. Dann habe ich das schon angefroren und wenn ich es dann wieder in die Truhe tue, dann habe ich halt Bakterien da drin, die ich gar nicht drin haben will.

00:22:32: Vollkommen richtig. Also ich glaube, dass wir nicht nur, weil der Klimawandel jetzt auch noch zu einer höheren Temperatur mittel-langfristig führen wird, der Umgebungstemperatur, sondern auch, weil ich einfach glaube, dass das nicht zeitgemäß ist. Und jeder redet doch immer von den technologischen Lösungen, mit denen wir den Klimawandel und die Zukunft besser machen sollen. Und jetzt haben wir diese Lösung. Und jetzt gilt es eben, diese in den Markt zu bringen, bekannt zu machen und natürlich am auch wirklich die Hunde glücklich zu machen damit. Absolut.

00:23:03: Jetzt gehen wir auf euer Produkt noch mal ein, gehen noch mal zurück. Ihr habt jetzt ja noch kein Futter, sondern ihr habt jetzt ein Topping erzeugt. Berichte mir über die Toppings, das eine. Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht? Und wie wichtig ist es für dich, auf regional und saisonale Zutaten zurückzugreifen?

00:23:25: Also Toppings sind so eine Mode, kann man jetzt vielleicht auch zum langfristigen Trend umbenennen. Früher hätte ich gesagt, brauchen wir nicht, weil ein Alleinfutermittel, wie der Name schon sagt, eben alleine alles beinhaltet. Heute denke ich darüber ein bisschen anders. Es gibt immer diese, man könnte wieder hierum etwas überzeichnet, es Einstiegsdroge nennen. Also wir brauchen etwas, unsere neue Technik, die ja toll ist, aber letztendlich dann doch irgendwie nur Technik und Prozess ist, also sprich, niemand wirklich interessiert, brauchen wir einen nach außen gerichteten Beweis unserer Qualität, unserer besseren inneren und äußeren Qualität. Und das ist ideal in Gemüse-und Obstoppings zu sehen, weil dort eben in der Reinstform das Gemüse wirklich aussieht, wie wenn du selber gekocht hättest. Und bei Fleisch ist das eben nachher alles ein bisschen: „Es ist halt so, wie es ist. Fleisch ist Hackfleisch oder eben stückige Innereien oder was auch immer. Von dem her sind die Toppings der Einstieg. Natürlich kommen, bevor wo du die Frage stellen musst, die Alleinfutermittel nach. Das ist eine Frage der Klugheit, da jetzt zeitlich gesehen das geschickt zu machen, sodass wir auch jetzt das Frühjahr und den Sommer über auch mit Früchten, zum Beispiel mit Fruchtmus, die Möglichkeit von Eis sehr leicht erst den Kund:innen geben.

00:24:53: Also Eis bedeutet jetzt zur Abkühlung der Hunde, Elektrolytversorgung der Hunde, sodass die Toppings quasi so ein Stück weit der Anfang sind. Man kann es auch, und das ist das Schöne dabei, zu jedem Futter geben, also natürlich zu Barf, wo wir unglaublich viel Nachfrage erfahren, weil dort eben das Gemüse sonst gefroren gekauft werden muss und zusätzlich Platz in der Gefriertruhe wegnimmt, aber auch zu geextrudiertem Futter oder zu klassischem Nassfutter. Zu der Frage der Saisionalität und der Regionalität Saisonalität. Also Saisionalität, ich bin überzeugt davon, dass es richtig ist, die Gemüse in der Saison zu ernten und dann eben so zu verarbeiten, dass man in der restlichen Zeit, also sofern es regional, sofern es nicht gerade aus, keine Ahnung, was Südafrika oder Indien importiert wird, was ich für definitiv nicht mehr regional halte, aber innerhalb von Zentraleeuropa soll es hergestellt werden. Dazu gehört auch durchaus das Gemüse eben im idealen Erntezeitpunkt frisch vom Feld eingefroren wird und dann eben für die Kundin ganzjährig zur Verfügung stehen.

00:26:09: Okay, jetzt haben wir fair und fresh diese Toppings auf der einen Seite für Hunde. Wird es auch für Katzen geben?

00:26:20: Oh, also wir erreichen viele, viele Anfragen nach Katzenfutter. Toppings für Katzen machen jetzt mit dem Gemüse aus der aus der Logik, Carnival wenig Sinn. Ich bin ganz sicher, es gibt Toppings für Katzen bei uns. Wir werden die mit Fleisch entwickeln und dann mit etwas Gemüse garnieren, was aber nicht die klassische Erbse sein wird, weil die Erbse zwar ganz oft gezeigt wird, aber eigentlich jetzt von der Ernährungsphysiologie, von der Verdaulichkeit her gar nicht so optimal ist. Da gibt es durchaus Besseres. Ist eine Frage der Zeit, Joe. Du fragt mich in drei Monaten wieder.

00:27:02: Mache ich glatt, dann lade ich dich wieder ein. Natürlich überhaupt gar keine Frage.

00:27:05: Ja, immer gerne. Die Jury kann sich schon darauf freuen.

00:27:07: Definitiv. Bei den Toppings jetzt, noch muss ich noch mal zurück, Spaß vor dem Gemüse und dergleichen. Fleisch ist da jetzt auch drin?

00:27:16: Nein, in den jetzigen Toppings, interessanterweise, es gibt ja schon einige Toppings, die eigentlich alle Fleisch beinhalten, Fleischbrühe beinhalten. Wir haben jetzt aktuell kein Fleisch drin, weil ich nicht glaube, dass das nötig ist. Das Gemüse schmeckt eben und das ist das, was unseren Prozess so einmalig macht. Es schmeckt einfach intensiv gut und Fleischbrühe ist auch unnötig, weil in den meisten Hauptf Zutern ist ja genug Fleisch, oder meistens sogar mehr als genug Fleisch. Warum sollte man also dann noch … Genau, viel zu viel. Danke ja. Warum sollte ich dann also da noch Fleisch hinzufügen? Bei Katze, wie gesagt, ist es anders.

00:27:59: Auch hier, muss ich dazu sagen, für die Hörer, die das jetzt gerade auch natürlich begeistert aufnehmen und sagen: „Das muss ich unbedingt haben, auf jeden Fall „Fair and Fresh, diese Toppings. Für viele Hunde ist es etwas, wo die vielleicht erst mal daran riechen und sagen: „Oh, was ist das denn? Das riecht frisch, das riecht nach Gemüse. Ich will nicht Gemüse, ich will Fleisch. Das ist auch vielleicht mal damit verbunden, dass man natürlich, wenn es jetzt gemixt wird mit dem normalen Futter, was der Hund gewohnt ist, dann wird das vielleicht aufnehmen. Es kann aber durchaus passieren, dass die ganz zu Anfang sagen: „Oh, was ist das denn? Ich lehne das erst mal ab. Hier ist was ist. Bitte überhaupt gar kein Problem. Misch das ein bisschen unter, ein bisschen warmes Wasser oben drüber. Da wird die Geschmacksintensivität noch größer und dann ist es viel leichter, dass so etwas aufgenommen wird. Aber trotz allem ist es so, dass gerade natürlich dieser Gemüseanteil dann hinterher im Darm eine ganze Menge bewirkt und auch hilft, so ein extrudiertes Futter als Beispiel, was da drunter liegt, wenn es als Topping oben drauf ist, noch wertiger zu machen, aber dadurch nicht das eigentliche Futter verwässert.

00:28:58: Das muss ich dazu sagen. Gibt es Rassen oder Altersgruppen, die da besonders von profitieren? Oder ist das egal?

00:29:08: Eigentlich ist es, glaube ich, nur im deutschen Sprachgebrauch vorhanden. Eigentlich ist es egal. Uneigentlich ist es nachher so, dass das Auge des Herrnern ernährt das Vieh, sagt man, im Nutztierbereich. Ich glaube, dass diejenigen, die bei sich schon auf bewusste Ernährung mit Gemüsebeilagen achten, dass die eher oder am schnellsten da drauf abfahren. Wir haben inzwischen hunderte von Rückmeldungen in diversen Panels von den Toppings mit unterschiedlichsten Hunden gemacht und haben festgestellt, dass jetzt von sehr kleinen Hunden mit fünf, sechs Kilo bis hin zu Doggen und Schäferhunden, das sehr gut vertragen wird. Die Tierart individuelle Aussteuerung ist größer oder die Unterschiede sind größer als die Hundegrößenunterschiede. Was will ich damit sagen? Es gibt Schäferhunde, die es sehr, Einzelne, die es sehr gut vertragen haben. Andere haben, wo der Hund entweder – wobei das eine sehr geringe Zahl ist, die es in der spontanen Akzeptanz nicht sofort gefressen haben. Oder eben – und das gibt es auch –, die so viel davon gefressen haben, dass dann das Alleinfuttermittel die Aufnahme etwas gelitten hat. Das sind Themen, die muss man dann aussteuern. Alles andere ist kein Ist kein Ding.

00:30:32: Der Zuhöre, der das Ganze jetzt verfolgt hat, merkt ja, dass du erstens Grünologe bist. Du hast aber mittlerweile in der Sicht auf das Futter auch mehr in Richtung veganes Futter gehst du ja. Das darf man so sagen. Du reduzierst ja auch den Fleischanteil in deinen Futtersonnen oder wirst den reduzieren. Eigentlich ist das ja nichts Neues, sondern wenn ich mir das überlege: Kennst du das Wort „schlampe? Nicht jetzt so wie der normale Sprachgebrauch ist, sondern aus dem Futterbereich?

00:31:05: Schlempe kenne ich, aber das andere nicht. „schlampe? „schieß los. „schlampe? „interessiert mich alles.

00:31:09: Vielleicht ist es bei euch anders ausgesprochen, aber das war das, womit früher der Hund ernährt wurde. Das heißt, der Hund war ja damals auch zum Beispiel aktiv auf dem Land und hat einen Karren gezogen oder so was. Das war ja letztendlich ein Erntehelfer. Und die sind ja nicht mit dicken Fleischbronken ernährt worden, sondern die bekamen halt das, was über blieb. Das war eingedicktes Brot, das waren Kartoffeln, das waren schwarze Bohnen. Dazu gab es dann noch vielleicht einen Fleischsut vom Sonntagsbraten. Unter der Woche gab es ja sonst kein Fleisch, weil die Kuh wird nicht geschlachtet, völlig klar. Eher mal ein Hühnchen und dergleichen. Und da gab es dann, je nachdem, bei den reicheren Gegend dann vielleicht dann auch mal ein Outer mit dazu oder irgendein bisschen Fisch. Aber ansonsten war das überwiegend tatsächlich eigentlich vegetarisch.

00:31:59: Vollkommen richtig. Ich bin so dankbar, Joe. Also wir sind echt Brüder im Geiste, ohne das jetzt beschreien zu wollen. Aber die Hörerinnen, die deinem Podcast sicherlich schon länger folgen, wissen auch, dass du … Also wenn man in die Vergangenheit hinein guckt, die 15, 20.000 Jahre der Domestikation, der Hund hat am wenigsten Fleisch bekommen, weil das Fleisch war immer knapp und war dem Menschen vorbehalten. Und die Kohlenhydrate, die dann fermentiert oder auch einfach als Reste, die durchaus auch mal zu viele Rohfaserquellen beinhaltet haben oder so was, also mehr als der Hund vertragen konnte. Das alles hat dazu geführt, dass ja die DNA des Hundes sich angepasst hat Und ich weiß nicht mehr ganz genau, wie viel 10 oder 15 verschiedene DNA-Stücke sind verändert, sodass nicht unbedingt bei den Huskys und bei manchen nordischen Rassen, aber durchaus bei vielen Rassen, die bei uns normal sind, eben die Stärkeverdauung besser oder sogar als Amylase, so sagt man dazu, also als Enzyme, funktioniert. Und jetzt zu deiner Frage: Ich glaube, dass nicht … Also vegan, ja, ich bin selber überzeugt davon, dass man den Hund vegan ernähren kann, aber ich bin auch überzeugt davon, dass man damit jetzt keine 50, 60, 70%, du kennst mein Grünologen-Motto, Green Up, Märkte, also grün machen.

00:33:31: Das wird man nicht erreichen, sondern wir müssen den Menschen Lösungen bieten, die akzeptabel sind, mit denen sie auf dem Hundeplatz und in der Gassi-Gehrunde mit anderen reden können, ohne sich outen zu müssen. Und das ist für mich eine ganz einfache Regel oder Rechnung: 30, 40% Fleisch, guter Quelle, hochverdaulich, 10, 20% alternative Proteinquellen, auch wieder gute Quelle, hochverdaulich, leicht zu verstehen und dann 10 bis 20% Gemüse. Eigentlich das, was wir Menschen auch für uns selber als ausgewogene Ernährung kennen. Und da will ich hinkommen und das will ich als Mission, also Mission in die Welt bringen, meine Vision zu erreichen Jetzt wird natürlich jeder irgendwo sagen, der Zuhöre: „Ey Leute, was quatscht denn überhaupt?

00:34:20: Der Hund stammt doch vom Wolf ab. Ja, aber ich war jahrelang selbst Wolfsberater und weiß, wenn man einen Wolf dann hinterher auf dem Tisch hat in der Pathologie und schneidet den mal auf und guckt dann mal in den Magen rein, dann siehst du, dass der ganz viel Gemüseanteil da drin hat. Weil wenn der nämlich nichts zu fressen bekommt, weil er kein Tier findet, was er reißen kann, dann greift er schon mal auf Kleintiere zurück, dann hat er ein bisschen Fleisch. Aber ist es auch ein starker Wurzelfresser. Der ernährt sich in dem Moment tatsächlich von dem, was er entweder vom Baum bekommt oder was, was er unter dem Boden sich erbuddeln kann und lebt davon und hat dadurch natürlich auch eine Mischernährung. Das musst du dir vorstellen, der hat einen Sackmagen, da gehen zehn Kilo Fleisch rein, da verdaut er eine ganze Zeit lang daran. Aber dann braucht er auch Grünfutter, damit die Verdauung überhaupt funktioniert, weil das mit Fleisch alleine gar nicht geht. Und wenn ich mir das angucke, dann reduziert sich der Fleischanteil schon gewaltig in der Menge zu dem, was er letztendlich an Greenfood aufnimmt. Und von daher ist es überhaupt gar kein Problem, auch gerade durch die Anpassung, wie du es gerade erklärt hast, der Enzyme über die vielen Jahre hinweg hat sich der Hund angepasst und braucht nicht mehr diesen hohen Fleischanteil.

00:35:33: Ja. Fleischanteil weg. Wie sieht es bei dir aus mit Insekt? Das ist auch natürlich ein Thema. Das Insekten finde ich, eine fantastische Möglichkeit, auch Proteine mit ins Futter zu bekommen. Als Alternative und vor allen Dingen auch den CO₂-Abdruck dementsprechend zu reduzieren. Das ist das eine. Das andere ist, der Hund braucht aber, je nachdem, wie das Insekt verarbeitet ist, wenn es geschrotet ist, ist der Schitinpanzer natürlich zerkleinert. Habe ich aber ein ganze Insekten drin. Muss der Hund eine Zeit lang oder benötigt der Darm eine Zeit lang, die sogenannte Schitinase, das Enzyme, wieder in Gang zu bekommen? Das dauert zwei, drei Wochen, dann funktioniert das wieder. Wie sieht das da bei euch aus? Habt ihr das eventuell vor auch Insekt mit einzubringen?

00:36:15: Also klasse. Den Anspruch an eine ganzheitliche Ernährung, den du gestellt hast, der wird mit Insekten oder mit anderen alternativen Proteinen sehr gut erfüllt. Ja, ganz klar. Vielleicht kleine, nicht, Spoiler ist es nicht mehr, aber auf der Interzug, das ist bestimmt interessant für deine Hörerin, kursierte die nächste sehr gute LCA, Lifecycle Assessment, sagt man dazu, von Insekten. In dem Fall der schwarzen Soldatenfliege und sowohl der CO₂-Foodprint als auch der Landverbrauch als auch der Wasserverbrauch sind vielfaches geringer als bei Geflügelt oder Schweinefleisch. Rindfleisch sowieso. Das wissen aber die allermeisten, dass Rindfleisch da in ganz anderen Sphären schwebt. Also das heißt, aus ganz, ganz vielen Gründen – und jetzt komme ich zurück zum Hund – auch aus den Gründen der ausgewogenen Aminosäurenmuster, also ein Insektenprotein ist sehr ausgewogen und reich an gesunden Aminosäuren –, ist eine Ergänzung mit Insektenprotein oder sogar eine vollständige Umstellung möglich. Du hast zweimal atopische Hunde angesprochen: Bei vielen Allergien ist es sogar in der Eliminationsthät opportun, sich mit Insekten als vorübergehend oder dauerhaft einheitlich einzige Proteinquelle anzufreunden. Also da kann ich nur zum Mut – du kennst ja mein Motto, mutig – nach vorne zum Mut aufrufen und sagen: „Probiert es einfach aus.

00:37:55: Und ja, wir werden stay tuned. Wir werden in einigen Monaten auch Sachen Insekten was anbieten können.

00:38:02: Dann komme ich eigentlich zur Schlussfrage: Wie sehen da deine Pläne für die Zukunft aus und wie werdet ihr FanFresh in fünf Jahren sehen?

00:38:12: Wow, die halbe Stunde ist ja umgegangen, wie im Flug. Und jetzt kommt diese Globalfrage, wo ich so ausholen könnte. Sie mussten sein. Genau. Also ja, vielen Dank erst mal, dass du uns das zutraust, in fünf Jahren nahe zu existieren, das sowieso. Natürlich. Aber wir wollen, wir wollen. Also ich weiß, das klingt jetzt arrogant und ich bitte echt die Hörerinnen, das zu verzeihen. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Art zu füttern, die dritte Säule neben Extrusion und klassischem Dosenfutter werden kann. Und natürlich müssen dafür noch ganz, ganz viele Schritte erreicht werden. Wir müssen eine skalierfähige und auch für den kleinen Geldbeutel bezahlbare Ernährungsalternative anbieten. Das muss sich die nächsten Monate dann am Markt beweisen, etablieren. Unser Ziel ist eindeutig, den Fokus auf Deutschland zu haben als Heimatmarkt, wo wir schnell und direkt und sehr konkret mit den Kund:innen reden können. Und Gleichzeitig haben wir ein Netzwerk weltweit ausgeworfen. Also ich habe heute Morgen mit, nein, gestern Abend oder heute Morgen weiß ich gar nicht, mit England kommuniziert, mit USA, stehe ich in Kontakt, mit Asien und innerhalb von Europa, mit ganz vielen Ländern, weil – und jetzt kommt der Das ist auch ganz wichtige Teil der Vision.

00:39:32: Meine Vision ist nicht, im Gegensatz zu vielen anderen, die in Deutschland produzieren, riesige Werke in Deutschland hinzubauen oder in Zentraleeuropa, aus denen dann die ganze Welt beglückt wird, sondern dezentral mit den dort vorhandenen Rohstoffen, mit vorhandenenentrepreneuren, mit Unternehmerinnen, die vor Ort ihr Geld investieren, mit Hundefutter und Katzenfutter in ihren jeweiligen Ländern erfolgreich sein. Und dieses Netzwerk, so definiere ich Unternehmertum der Zukunft, bedeutet nicht, dass ich maximal reich oder einflussreich bin, sondern dass wir mit einer möglichst hohen Geschwindigkeit den PET-Bereich weltweit transformieren. Das ist meine ganz klare Vision.

00:40:18: Jetzt fällt mir da noch eine ketzerische Schlussfrage zu ein.

00:40:22: Bitte.

00:40:23: Die ist wirklich ketzerisch. Jetzt bin ich gespannt. Ja, du bist ja im Grunde genommen mit diesem Prozess gerade ein Gegner der Fleischindustrie.

00:40:36: Ist das die Frage oder eine Feststellung?

00:40:39: Eine Feststellung. Ich wollte erst mal gucken, ob da irgendwas kommt. Und auf der anderen Seite: Wie verhältst du dich da? Ich meine, wir brauchen ja bloß zu gucken. Das Fleisch, was heute produziert wird, wird auf der einen Seite nicht nur für den Menschen produziert, sondern für die vielen, vielen Tiere, die wir haben. Und auf der anderen Seite: Wenn jetzt auf diese Art und Weise reduziert wird, der CO₂-Abdruck, Wasser wird weniger, die Landwirtschaft wird ja weniger, weil wir weniger Tiere dann praktisch auf dem Feld haben. Ist das denn in dem Moment, bist du noch nicht ein Gegner der Fleischindustrie? Wirst du dann da nicht bekämpft eventuell?

00:41:13: Ich wurde von allen möglichen und werde von allen möglichen Leuten entweder belächelt oder bekämpft oder was auch immer. Sicherlich auch von der Fleischindustrie. Aber, jetzt kommt ein ganz großes „Aber. Ich bin Landwirt. Ich bin der felsenfesten Überzeugung, lieber Joe, zu einer funktionierenden Landbaubearbeitung auch Tiere gehören, weil sie Grünland veredeln und weil sie in Teilen auch einfach kulturell immer zu Menschen gehört haben. Also wir machen die Erde unter Tarn, wobei unter Tarn nicht bedeutet, ausbeuten, sondern mit der Schöpfung zusammen ein gesundes Leben ermöglichen. Und jetzt komme ich zu der eigentlichen Aussage: Ich bin hundertprozentig überzeugt davon, dass wir auch noch in 50 Jahren, in 100 Jahren, nennen es wird substanziell, Tiere halten und schlachten werden. Und in dem Moment, wenn wir sie schlachten, haben wir Nebenprodukte und diese Nebenstromprodukte müssen wir, das ist unsere Verpflichtung, in wertvolle Kreisläufe integrieren. Das wäre in dem Fall jetzt die Hundeernährung. Hunde werden immer der beste Freund oder ein guter Freund des Menschen bleiben. Und deswegen ist kein Perpetuum mobile, aber eine klare Aussage und Handreichung an die Fleischindustrie auf der einen Seite – und das wissen bestimmt viele, alle vielleicht nicht –, dass der Green Deal, also der große europäische Einigung, wenn man so will, heißt, dass wir substanziell die Tierhaltung reduzieren in Zukunft werden, in Europa.

00:42:43: Weltweit, soweit reicht unser langer Arm nicht. Aber dass wir substanziell das reduzieren, aber nie abschaffen werden. Also von dem her, unsere Aufgabe als Tiernahrungsindustrie ist sinnvoll, die diese Nebenstromprodukte zu veredeln. Und das tue ich mit meinem Prozess wie kein anderer.

00:43:06: Danke Klaus. Das war ein sehr ehrwürdiges Schlusswort. Von daher herzlichen Dank Klaus Wagner für dieses wirklich Fertig. Fantastische Interview. Du hast sehr viel offengelegt von dem, was du verändert hast in deinem Leben, das hier bewirken zu können. Und ich glaube, dass für den Zuhörer das ein gutes Ergebnis ist aus dem, was auf der Messe vorgestellt worden ist hinter verschlossenen Türen, wie gesagt, für den entsprechenden Endverbraucher. Und jetzt hast du es nach außen getragen und wir dürfen uns auf das freuen, was da kommen wird in der nächsten Zeit. Herzlichen Dank, Klaus.

00:43:40: Ich habe zu danken für die Chance, mich hier und meine Vision kurz vorzustellen und natürlich habe ich mich riesig gefreut, mit dir so eine schöne Diskussion gehabt zu haben.

00:43:50: Danke schön und ich sage da schon auf jeden Fall auf Wiederhören bis zum nächsten Mal und teilt diesen Podcast auf jeden Fall, wo ich es ja nur teilen mögt, geht es am schnellsten, eben mal rüberschicken, dass das hier mit angehört werden kann.

00:44:05: Tschüss. Tschüss, auf Wiederhören.

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